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Konflikt am Bau: Diese unterschätzten Risiken kosten Rendite

Konflikt am Bau ist kein Zufall, sondern ein Systemproblem – und genau dieser Konflikt am Bau frisst Rendite, Zeit und Nerven. Deshalb schauen wir nüchtern hin, ordnen die Ursachen, und leiten pragmatische Schritte ab. So schaffen wir Klarheit, Sicherheit und bessere Ergebnisse – ohne Drama.

Warum der Konflikt am Bau immer wieder entsteht

Zunächst liegt der Kern im Prozess: Planung, Ausschreibung und Ausführung werden oft streng getrennt. Dadurch entstehen Brüche, Lücken und Missverständnisse. Zudem verfolgen Beteiligte unterschiedliche Anreizsysteme, was Reibung erzeugt. Folglich wächst das Risiko von Nachträgen, Terminverzug und Qualitätsstreit.

Darüber hinaus fördern späte Vergaben eine «Taktik der Nachträge». Dadurch rutschen Budgets aus dem Ruder. Schliesslich leidet die Zusammenarbeit, obwohl alle eigentlich dasselbe Ziel haben: ein gutes Bauwerk im Kosten- und Terminrahmen.

Konflikt am Bau vermeiden: klare Ziele, gemeinsame Anreize

Zudem hilft ein verbindliches Zielsystem. Deshalb definieren erfolgreiche Teams Kostenrahmen, Terminziele und Qualitätskriterien gemeinsam – und zwar vor dem Entwurf. Dadurch richten sich Entscheidungen «Best for Project» aus.

Allerdings genügt ein schönes Zielbild nicht. Entscheidend sind gemeinsam geteilte finanzielle Anreize und eine faire Risikoteilung. Somit lohnt sich Kooperation messbar, und taktische Manöver verlieren an Reiz.

Technologie ist nützlich – aber nur mit neuen Abläufen

Erstens: BIM, CDE und Modellkoordination schaffen Transparenz. Zweitens: Ohne neue Abläufe verstärken sie nur alte Muster. Deshalb gehört zur Technik immer der Prozesswechsel.

Konkret heisst das: multidisziplinäre Modellreviews, Takt- und Kollisionsplanung, sowie frühe Unternehmerinputs. Dadurch verschwinden Überraschungen nicht komplett, aber sie schrumpfen und werden beherrschbar.

Nachträge beherrschen: Ursachen präventiv abräumen

Zunächst entstehen Nachträge selten zufällig. Vielmehr wurzeln sie in unklaren Schnittstellen, unvollständigen Modellen und späten Entscheiden. Deshalb helfen drei Hebel:

Erstens klare Bauteilverantwortungen (Rollen & Schnittstellen). Zweitens belastbare Mengengerüste und Entscheidungsmeilensteine. Drittens ein sauberes Änderungsmanagement mit «Stop-or-Go»-Entscheiden.

Somit wird jede Änderung transparent, termingebunden und begründet – statt verdeckt und teuer.

IPD und Design-Build: zwei Wege, ein Ziel

Dennoch ist nicht jedes Projekt gleich. Deshalb bieten sich zwei praxistaugliche Modelle an:

Integrated Project Delivery (IPD): Der Bauherr sitzt im Cockpit, teilt Risiken und Chancen, und wählt sein Team über Eignung und Kultur.

Design-Build: Der Bauherr definiert Ziele und bestellt eine Gesamtlösung. Das Team liefert Planung und Bau integriert – zu garantierten Kosten und Terminen.

Folglich steigt die Termin- und Kostensicherheit, während Streitpotenzial sinkt.

Zwei Wege der integrierten Zusammenarbeit

  • IPD: Für Bauherrschaften, die im Cockpit sitzen wollen – aktiv, integrierend, chancen- und risiko-teilend.

  • Design-Build: Für Bauherrschaften, die eine Gesamtlösung bestellen wollen – zu definierten Kosten und Terminen.
    Beide Wege holen das Ausführungs-Know-how früh ins Projekt. Baukonflikte vermeiden ist damit integraler Bestandteil – nicht Nebenprodukt.

Wettbewerb neu gedacht: Vorteilhaft statt billig

Weiter gehört ein sauberer Auswahlprozess dazu. Deshalb zählen Motivation, Erfahrung, Innovationskraft und Teamkultur mehr als der letzte Franken im Angebot. Dadurch entsteht echte Qualität – statt scheinbar billiger Startpreise mit teuren Folgen.

7 konkrete Schritte gegen Konflikt am Bau

Erstens: Gemeinsames Zielbild und Kostenrahmen vor Entwurf.

Zweitens: Frühe Unternehmerinputs und Modellreviews.

Drittens: Rollen, Schnittstellen, Verantwortungen glasklar festhalten.

Viertens: Entscheidungsmeilensteine mit Termin und Qualitätskriterien.

Fünftens: Änderungsmanagement mit wirtschaftlicher Bewertung.

Sechstens: Vergabe nach Teamfit, Kultur und Referenzen.

Siebtens: Anreiz- und Risikoteilung vertraglich verankern.

Leiser Praxis-Transfer

Im Mittelland begleiten wir Eigentümer und Projektteams strukturiert von der Zielsetzung bis zur vertraglichen Umsetzung. Baukonflikte vermeiden beginnt oft mit einer kompakten Erstanalyse: Risiken, Schnittstellen, Nachtrags-Trigger – klar priorisiert.